ISTAF „Internationales Stadionfest“ Berlin – 1. September 2013 (akt 1)


Die heute Sonntag den 18. August 2013 in Moskau zu Ende gehende Leichtathletik WM wie auch der seit Tagen anhaltende Diskurs in den Print – Online Medien und besonders in den sozialen Netzwerken hat eines ganz klar und unmißverständlich zum Ausdruck gebracht: Nicht nur dass das Thema „HomosexualitätHomophobie“ weit über den Fußball hinausgeht, es ist kein Nationales sondern ein Globales Thema.

Die Ereignisse zur Leichtathletik WM in Moskau haben dies auf eine Art und Weise aufgezeigt die Viele nicht für möglich gehalten haben. Das Gute daran jedoch ist die Tatsache das man dadurch Ansatzpunkte erhalten hat die man aufgreifen bzw wo man ansetzen kann .

„I was prompted by the Swedish Federation to not paint my nails in rainbow colors in order to respect the rules that exists. So today, I decided to paint them with red instead, which means love to me.“ – Emma Green Tregaro Quelle -> hier

Was die Haltung der nationalen wie auch internationalen Verbände wie NOK, IAAF, IOC, FIFA und wie sie allen heißen mögen betrifft, sie haben und werden sich nicht mit Ruhm bekleckern. Sich mit Ihnen auseinanderzusetzen halte ich pers für Perlen vor die Säue werfen da sie National Große Töne Spucken ihren Schwanz jedoch einziehen werden wenn es um Internationale Veranstaltungen geht. Daran wird der zur Zeit noch anhaltende  Diskurs zur Winter Olympiade in Sochi/Russland 2014 auch nichts daran ändern.

Enough ist Enough

Am 1. September 2013 findet in Berlin das ISTAF statt. Das Internationale Stadionfest Berlin (ISTAF) ist das traditionsreichste und berühmteste deutsche Leichtathletik-Meeting und eine der beliebtesten und erfolgreichsten Sportgroßveranstaltungen Deutschlands. Quelle: -> hier

Nicht nur dass das ZDF dieses Mal zwischen 16:30 und 18:00 Uhr live aus dem Berliner Olympiastadion berichten wird, nein man darf davon ausgehen dass auf Grund der „gerade zu Ende gegangenen Leichtathletik WM in Moskau“ das Interesse an dem ISTAF dieses Mal über die Grenzen Deutschlands hinausgehen könnte.

Auf dem Blog 2mecs schreibt Ulrich Würdemann in seinem Artikel zum Thema Aktivismus als Form politischen Handelns

„Hannah Arendt  beschreibt den in ihrem handlungs-orientiertes Politikverständnis wesentlichen Begriff ‘ziviler Ungehorsam

wenn eine Reihe von Menschen in ihrem Gewissen übereinstimmen und sich diese Verweigerer entschließen, an die Öffentlichkeit zu gehen und sich Gehör zu verschaffen.“(Rede ‘Ziviler Ungehorsam’, S. 71)

Deutschland ist nicht Russland und Zuschauer sind keine Sportler. Dies sind zwei unumstößliche Tatsachen. Das Gute an dem Zuschauer als solcher ist ferner die Tatsache das er zu der Gruppe „Menschen gehört“ die wenn er mit einer Reihe von anderen Zuschauern in seinem Gewissen im Kontext zu einem bestimmten Sachverhalt mit Ihnen übereinstimmt, ihm sich bei einer Veranstaltung wie dem ISTAF die Möglichkeit bietet, sich Gehör zu verschaffen. Die Art und Weise wie man sich Gehör verschaft . . . nun der Kreativität sind da Tür und Tor geöffnet.

Sie kann von einem arhythmischen in die Hände klatschen als Unterstützung in der Konzentrationsphase bei der Vorbereitung zur Überquerung beim Stabhochsprung über einen freudigen Begrüßungsgesang einzelner SportlerInnen bis hin zu dem Entrollen einer überdimensionalen Regenbogenfahne gehen. Möglicherweise gibt es einen Verein in Berlin der eine solche Fahne hat. Wenn nicht so ist noch genügend Zeit vorhanden um eine solche Fahne herzustellen. Ich könnte mir vorstellen das was die finanzielle Unterstützung zur Herstellung einer solchen Fahne betrifft die Eine oder andere Organisation gerne ihr Scherflein dazu beitragen würde.

Als Zeichen unseres Mitgefühles für die in einem solchen Fall auftretende Verwunderung anwesender Funktionäre wäre das Überreichen eines Kartons mit Teppichresten oder kleinen Regenbogenwaschlappen. Mit diesen – den Regenbogenwaschlappen – könnten die anwesende Funktionäre ob der Erfrechung der Zuschauer ihrer Meinung zum Thema „Nein zu Homophobie“ Ausdruck zu verleihen ihrer vor Hilflosigkeit und Ohnmacht fließenden Tränenflut versuchen Einhalt zu gebieten oder in selbige – den Waschlappen – zu beißen.

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In der Gay Freedom Parade am 25. Juni 1978 hat Harvey Milk trotz mehrerer Morddrohungen wenn er an diesem Tag eine Rede halten würde vor über 250000 Menschen in San Franzisko eine Rede gehalten deren Inhalt heute – leider – an Aktualität nichts verloren hat.

Ich bin das Schweigen leid, also werde ich darüber sprechen. Und ich will, das auch Ihr darüber sprecht. Schwule Brüder und Schwestern, Sportler was wollt ihr dagegen tun? Ihr müßt rauskommen. Euch bekennen . . . den Organisationen und Verbänden gegenüber. Ich weiß das es schwer ist aber denkt daran, wie weh sie Euch tun werden. Sagt es Ihnen. Sagt es euren Freunden, wenn sie wirklich eure Freunde sind. Sagt es euren Nachbarn, sagt es euren Arbeitskollegen. Ein für allemal: Zerstört die Lügen und Verzerrungen”

 

aus Randy Stilts “Im Namen der Hoffnung” Goldmann Taschenbuch – Deutsche Ausgabe August 1983. Titel der amerikanischen Originalausgabe “The Major of Castro Street” The Life and Time of Havey Milk, St. Martin´s Press New York – Quelle

Abgeändert auf die Vorkommnisse in Russland und die Haltung, Erklärung von Verbänden und Organisationen wie DOSB, IAAF, IOC, DLV etc

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P.S.

Was die Eintrittspreise betrfitt, 9 Euro ist die günstigste Variante oder ein Familienticket für Euro 25. Ich finde das ISTAF in Berlin als eine Möglichkeit „öffentlich Stellung zu beziehen“ nimmt dieses Mal einen besonderen Stellenwert ein. Am 31. August 12 Uhr Mittags findet eine Kundgebung in Berlin statt und einen Tag später ist das ISTAF Meeting. Eine solche Gelegenheit öffentlich Stellung zu beziehen die weit über die Grenzen Deutschland s hinaus wahrgenommen wird sollte man wahrnehmen.
Ich bin mir sicher das es in Berlin einige Gruppen – viele Menschen/Einzelpersonen gibt die diese Gelegenheit wahrnehmen würden.

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