HIV im Dialog – Berlin 26./27. August 2011 (akt 1)


Liebe in Zeiten von Aids – Gesundheitliche und gesellschaftliche Herausforderungen gemeinsam meistern.

Quelle HIV im Dialog

Unter diesem Motto steht die diesjährige Veranstaltung HIV im Dialog  die am 26. und 27. im Berliner Rathaus in Berlin stattfindet.

Für mich ist es DIE wichtigste Veranstaltung im Kontext zu HIV die es überhaupt gibt – geben kann. Was den medizinischen Aspekt betrifft, das ist im Grunde genommen ein „Selbstläufer“. Aus Eigeninteressen der Pharmahersteller ist man jeder Bedrohung der menschlichen Gesundheit schon immer entgegengetreten. Dies liegt in der Natur der Sache. Ob der finanzielle oder der humanitäre Aspekt dabei an welcher Stelle – Erster oder Zweiter – steht, das sei dahingestellt. Altrusimus als reine Selbstlosigkeit wie er gerne mißverstanden wird gibt es nicht. Erfolg oder Mißerfolg unseres Tun´s – beides ist mit Gefühlen verbunden. Haben wir Erfolg dann fühlen wir uns in unserem Tun bestätigt, fühlen uns wohl. Ist unserem Tun kein Erfolg beschieden, dann fühlen wir uns herausgefordert und angespornt, bemühen uns das uns Erfolg beschieden wird. Wir sind Menschen und unterliegen ausnahmslos menschlichen Eigenschaften. Anerkennung ob ideell oder materiell, in welcher Form auch immer ist Teil unseres Wesen. Das einzige worin wir uns unterscheiden ist der Grad der Anerkennung. Bei den Einen ist das Bedürfnis danach Maßlos, bei Anderen Maßvoll.

Was man nicht „herstellen – produzieren“ kann ist eine Ver-Änderung im Denken der Gesellschaft und deren Normen zu bestimmten Themen und Sachverhalten. Schon vor Jahrhunderten gab es Menschen die von bestimmten Kranheiten wie Lepra betroffen waren, und in einer Art und Weise von der Gesellschaft stigmatisiert und diskriminiert wurden wie Heute Menschen mit HIV. In gleichem Maß trifft dies auch für Menschen die Schwul, Lesbisch oder Transgender sind zu.

Sexualität ist ein Bedürfniss das für alle Menschen gleichermaßen essentiell und somit überlebenswichtig wie die Aufnahme von Nahrung ist.

Was ist mit der Liebe in den Zeiten von Aids? Wer trägt die Verantwortung, wenn ein Partner HIV positiv ist und der andere nicht? Immer nur der Positive?

Wenn wir über Verantwortung sprechen, im Zusammenhang mit HIV/Aids, Liebe und Sexualität, sprechen wir dann von Schuld? Ist Verantwortung teilbar, oder warum sollen Menschen mit HIV/Aids mehr Verantwortung tragen, als Ungetestete oder HIV-Negative?
Was hat die Justiz in unseren Schlafzimmern verloren? Sind Gesetze nötig um verantwortungsvoll miteinander umzugehen? Wie urteilen wir selbst über uns und Andere sobald es um Liebe, HIV/Aids und mögliche Risiken geht? Welche Rolle spielen dabei Moral und Gewohnheiten, Kondomisierung und das Wissen um die Nicht-Infektiosität (EKAF)?

Quelle: Programm HIV im Dialog

Das Thema „Sexualität leben“ zieht sich wie ein roter Faden schwerpunktmäßig durch die Veranstaltung/Workshops beider Tage. Und dieses Thema zieht sich seit Jahren durch die Gesellschaft und vor allen Dingen durch die Medien. Dies in einer Art und Weise das es einem nur so graust. Scheiberlinge des Boulevards die eine gesellschaftsmoralische Norm glauben lauthals postulieren zu müssen sind da an forderster Front zu nennen. Deren Geschreibsel konterkariert in den meisten Fällen die Bemühungen einer Verständigung und des Dialoges mit der Gesellschaft um mehr Toleranz und Akzeptanz gegenüber von Menschen mit HIV, gegenüber Menschen deren Lebenswelt nicht der heterosexuellen Norm entsprechen.

Besonders erstaunt und gleichermaßen erfreut war ich über die Teilnahme von Nadja Benaissa an der Diskussion LIEBE? PFLICHT die am Freitag in der Zeit von. 14:00 – 15:30 Uhr stattfindet.

Da ich meine Meinung unverblümt, direkt, zeitweise auch recht heftig, was durchaus als verletztend empfunden werden kann öffentlich auf meinem Blog zum Ausdruck bringe möchte ich mich, da ich nicht in Berlin sein kann, an dieser Stelle bei dir Nadja öffentlich entschuldigen. Das Du an dieser Diskussion teilnimmst das hätte ich nicht gedacht. Da hab ich Dich falsch eingeschätzt bzw. in Vielem was Du gesagt hast nicht ernst genommen. Alle Achtung und meinen Respekt.

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Um dem Lieblingssport der für Alle und Viele zum Thema HIV meinenden Sprechenden gerecht zu werden ist es meine Pflicht auf das beliebte Spiel “ Juchu Chaos 2.0 ist da“ hinzuweisen. Hier das neue aktuell vorläufige? Programm für den Freitag und den Samstag.

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2 Antworten zu HIV im Dialog – Berlin 26./27. August 2011 (akt 1)

  1. Ulli schreibt:

    Ich finde dieses Motto „Liebe & Pflicht“ mehr als gruselig …

  2. alivenkickn schreibt:

    Du wirst es nicht glauben Ulli, ich hab das „&“ Zeichen auf dem Plakat als ein „?“ wahrgenommen und mir gedacht: Eigentlich fehlt noch ein zweites „?“ hinter dem Wort Pflicht. Dies besonders als ich mir die Diskussion am Freitag Nachmittag im Programmheft durchgelesen hatte. Da werden nämlich ne ganze Menge Fragen – vieles in Frage gestellt . . . .

    Andererseits drückt dieses „&“ genau die Ambivalenz aus die in der Gesellschaft wie auch unter uns herrscht. Unterstreicht es doch auch das was Du in Deinem Text „AIDS und die subtile Kontrolle der Lüste“ in Frage gestellt bzw thematisiert hast . . .

    Bin dann mal gespannt wie die Diskussion verläuft. Es sind ja einige „kritische Köpfe“ anwesend . . .

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