GILEAD unterzeichnet Linzenz Abkommen mit indischen Generika Herstellern


GILEAD und ihr Kampf  gegen „Recht auf Gesundheit – Recht auf Medikamente – Recht auf bezahlbare Medikamente

Unbemerkt von der Öffentlichkeit und vor allen Dingen bewußt auf der Welt AIDS Konferenz die vom 22. Juli – 27. Juli in Washington stattgefunden hat, nicht thematisiert  hat GILEAD einer der führenden Hersteller von HIV Medikamente und einer der Sponsoren der Welt AIDS Konferenz, im Rahmen ihrer „Langzeitstrategie“ ein Lizenz Abkommen, mit 3 in Indien ansässigen Firmen – Pharmahersteller Mylan Laboratories – Hauptsitz in Canonsburg, Pennsylvania USARanbaxy Laboratories Limited, Neu Dehli, Indien und Strides Arcolab, Bangalore, Indien, das schon im Januar 2010 einen Lizenzvertrag zur Herstellung von Generika mit Pfizer unterzeichnet hat, zur Herstellung von HIV Generika abgeschlossen.

Pressemitteilung GILEAD engldeut

Für GILEAD und Pfizer wird sich solch ein Abkommen in der nahen Zukunft möglicherweise als äußerst profitabel erweisen. Einer der angeblichen Gründe für dieses Abkommen liege so GILEAD „in dem Zugang zu erschwinglichen Medikamente“.

 „Access to affordable medicine continues to be a particularly acute need in tackling HIV/AIDS, . . . „

Die Frage ist wohl was GILEAD/PFIZER unter „affordable – erschwinglich“ versteht. Das die Wirtschaft in Indien boomt und somit eine „Mittelschicht“ entsteht die sich Preise im Verhältnis zu ihrem Verdienst leisten können steht außer Frage. Die Begehrlichkeiten die bei Globalen Player geweckt werden ist eine Tatsache.

“ Wenn in Indien Medikamentenpreise durchgesetzt werden, wie sich das die Pharmaindustrie vorstellt, um der kleinen indischen Oberschicht teure Diabetes- oder Krebsmedikamente verkaufen zu können, bleiben hunderte Millionen Inder auf der Strecke“, erklärt Oliver Moldenhauer von „Ärzte ohne Grenzen“. Rund 800 Millionen Inder weniger als zwei Dollar am Tag verdienen.Quelle dah

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1. Big Pharma goes Generika – Mai 201o

Viele Jahre haben forschende Arzneimittelunternehmen Generika schlechtgeredet. Jetzt steigen sie selbst in großem Maßstab in das Geschäft mit „Nachahmer-Produkten“ ein. Big Pharma möchte mit Marken-Generika zu höheren Preisen Geld verdienen und hat dabei auch Menschen in Schwellenländern im Blick.

Die New York Times nennt einen wichtigen Grund für das neue Interesse von Big Pharma am Generika-Geschäft. Allein in den USA laufen in den nächsten fünf Jahren die Patente für Präparate mit einem prognostizierten Umsatzvolumen von 89 Milliarden US$ aus – und es sind nicht genügend neue vielversprechende Arzneimittel in Sicht, die die vorhersehbaren Umsatzverluste ausgleichen könnten.

Da ist es verlockend, auch an Generika mitzuverdienen – und das nicht nur in Industrieländern. Vor allem die sogenannten neuen Märkte sind interessant, die schnell wachsenden Volkswirtschaften in Osteuropa, Lateinamerika und Asien. Quelle pdf Datei

Juli 2011Gilead erweitert Zugangsprogramm zu Arzneimitteln in Entwicklungsländern

2. First Line HIV Medikamente – „Die Apotheke der Armen ist in Gefahr

92 Prozent aller AIDS-Medikamente, die in ärmeren Ländern verwendet werden, sind Generika. Der Großteil dieser wirkstoffgleichen Kopien von Marken-Arzneien stammt aus Indien, weshalb das Land auch als “Apotheke der Armen” gilt. Die laufenden Verhandlungen für ein Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und Indien gefährden diese Apotheke.

Firstline

Bei der Firstline-Therapie handelt es sich um die erste Therapie einer Erkrankung, die bislang unbehandelt war. Der Begriff „Firstline“ kann nicht mit „Therapie der ersten Wahl“ übersetzt werden, sondern bezieht sich ganz klar auf den zeitlichen Verlauf: Die erste Therapie, die möglicherweise bei fehlender Effektivität oder anderen Gründen von einer anderen Therapie gefolgt wird („secondline“). Quelle: HivandMore

Tenofovir/Emtricitabin (Truvada®) ist aufgrund des guten Risiko-Nutzen-Verhältnisses eine gut geeignete Firstline-Medikation Quelle: HivandMore

Alle HIV Medikamente die in Indien zur Zeit hergestellt werden sind sogenannte First Line Medikamente. Der Nachteil dieser First Line Medikamente ist – im Fall von Indien ist es die erste weil einzige Wahl – das sich relativ schnell Resistenzen entwickeln. Trifft dies zu so greift man dann zu second ggf third Line HIV Medikamente. Vorausgesetzt man hat sie zur Verfügung.

3. Verhandlungen zu neuen Freihandelsabkommen zwischen der EU/USA mit div Freihandelszonen.

Zur Zeit finden Verhandlungen zwischen der EU und Indien wie auch den USA und div anderen Freihandelszonen Verhandlungen statt, die den EU und den USA Zugang zu den Märkten der verschiedenen Lädern die Mitglieder der div Freihandelszonen ermöglichen. In erster Linie geht es allerdings um die Stärkung der eigenen Wirtschaft der EU und USA und weniger den um das Wohl der entsprechenden Verhandlungspartner. Das hinter den politischen Verhandlungsführer der EU wie auch der USA die entsprechenden Lobbyisten stehen und Druck ausüben liegt auf der Hand.

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1. EU-Parlament lehnt ACTA ab

ACTA, das von der EU und den einzelnen Mitgliedstaaten, den USA, Australien, Kanada, Japan, Mexiko, Marokko, Neuseeland, Singapur, Südkorea und der Schweiz ausgehandelt wurde, soll die internationale Gesetzgebung bei der Bekämpfung von Produkt- und Markenpiraterie verschärfen. Das Ergebnis der Abstimmung am Mittwoch hat zur Folge, dass weder die EU noch einzelne Mitgliedstaaten dem Abkommen beitreten können. Quelle: eu-parlament

Auch Ärzte ohne Grenzen begrüßt das Votum des Europäischen Parlaments, das Anti-Piraterie-Abkommen ACTA abzulehnen. Gleichzeitig warnt die Hilfsorganisation davor, den Zugang zu lebensnotwendigen Medikamenten für Menschen in ärmeren Ländern durch andere internationale Verträge einzuschränken.

2. Inder sollen kostenlose Nachahmer-Medizin bekommen

Mit einem Milliardenprogramm will Indiens Regierung seine Bevölkerung kostenlos mit Generika versorgen. Bis 2017 soll die Hälfte der Inder erreicht werden.

Die kostenlose Herausgabe von Nachahmer-Medikamenten dürfte vor allem für die großen Pharmakonzernen ein Nachteil sein. Indien gilt als einer der am schnellsten wachsenden Märkte für Medikamente und ist für Unternehmen wie Bayer, Pfizer, GlaxoSmithKline oder Merck von besonderem Interesse. Quelle zeit.de

Diese Entscheidungen auf der EU Ebene und insbesondere auf der indischen Regierungsebene hat eine neue Runde im Kontext zu den Verhandlungen zu neuen Freihandelsabkommen eingeleitet. Der indische Markt steht erst am Beginn einer wirtschaftlichen Entwicklung der noch lange nicht abgeschlossen ist.

Wenn die EU/USA schon nicht aus Gründen der Menschlichkeit, der Menschenwürde und dem Recht auf Zugang zu bezahlbaren Medikamenten für jeden Menschen Beachtung schenken, so werden sie dies wohl oder übel auf Grund geopolitischer Gründe tun müssen. Die USA werden auf Indien als Partner besonders nach Abzug der NATO und ihrer Verbündeter aus Afghanistan sowie dem unsicheren Kantonisten Pakistan und der unmittelbaren Nähe Indiens zu China nicht umhinkommen ihre Position neu zu überdenken.

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3. Maputo, Mosambik – Medikamente gegen AIDS

Eine Halle aus Beton in Mosambiks Hauptstadt Maputo ist das Symbol der Hoffnung für den ganzen afrikanischen Kontinent: Hier wollen sie ab nächstem Jahr in der dann einzigen Fabrik in ganz Afrika, Medikamente gegen AIDS produzieren. Angeregt und unterstützt wird das Projekt seit 2003 von der Regierung Brasiliens. Quelle: Arte

Mosambik, Maputo 21. Juli – Einweihung der ersten staatlichen Fabrik für Anti-AIDS-Medikamente in Afrika

Die erste Anlage für anti-retrovirale Medikamente (ARV) gegen AIDS in Afrika wurde eingeweiht Samstag in Maputo in Gegenwart des brasilianischen Vize-Präsidenten Michel Temer, dessen Land einen Teil des Projekts finanzierte. Quelle: Blog Afrikanews

Ich finde es traurig und beschämend das die TV/Print Medien wie auch die fachspezifischen NewsPortale solche Nachrichten „zensieren“.

4. Aktionsbündnis gegen AIDS – Indien erteilt erste Zwangslizenz überhaupt gegen Pharmaunternehmen Bayer: Zum Schutz der öffentlichen Gesundheit

Der indische Pharmahersteller Natco beantragte erfolgreich eine Zwangslizenz für die Herstellung des von Bayer patentierten Krebsmedikamentes Sorafenib Tosylate. Dabei berief sich Natco auf eine Zwangslizenzvorschrift im indischen Patentgesetz. Danach können patentierte Medikamente durch Dritte hergestellt und vertrieben werden, wenn das Patentamt feststellt, dass der Originalhersteller diese nicht in ausreichenden Mengen und zu bezahlbaren Preisen bereitstellt und entsprechende Verhandlungen zwischen den Firmen gescheitert sind  – wie in diesem Fall.

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